Keine Gesamtschule in Österreich – Weiter Kritik am Autonomiepaket!

„Gegen den Willen der Betroffenen kann es in Österreich keine Gesamtschule geben“, freut sich Rainer Gögele, Obmann von Pro Gymnasium Österreich, über die am 19. Juni 2017 von ÖVP, SPÖ und den Grünen ausverhandelte Regelung, dass eine allfällige Einrichtung einer ‚Modellregion Gemeinsame Schule‘ nur mit Zustimmung der Schulpartner – Eltern und Lehrer – erfolgen kann. Damit kehrt man zum bewährten Modell gelebter Schulpartnerschaft zurück, wie das auch bisher der Fall war.

„Damit ist ein wesentliches Anliegen der Initiative ‚Pro Gymnasium‘ erfüllt“, so Gögele: „Insbesondere geht es uns darum, dass durch eine Beendigung der unseligen Strukturdebatte (Gymnasium versus Gesamtschule) die Voraussetzungen geschaffen werden, sich wesentlichen inhaltlichen Weiterentwicklungen unseres Bildungssystems widmen zu können. Das Autonomiepaket, das nun gemeinsam mit dem Modellregionen-Paket beschlossen werden soll, leistet das jedenfalls nicht“, hält Gögele fest. „Es wäre aber falsch sich zufrieden zurückzulehnen, denn es gibt noch viel zu tun: Es geht v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, um ein verstärktes Erkennen und Beheben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc. und einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und einer Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“

„Viele Punkte des Autonomiepakets sehen wir nach wie vor kritisch“, hält Gögele fest, „die Klassenschülerhöchstzahl 25 ist unsicher, die geplanten Bildungsdirektionen sind hauptsächlich dazu da, die Länder zu entmachten, es gibt nicht mehr Geld für die Frühförderung, es gibt kein Unterstützungspersonal für die Pflichtschulen, die sprachliche Förderung der stark steigenden Zahl der Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache, kommt zu kurz.“