Grundsätzlich brauchbares Bildungsprogramm – Schulpartner dürfen nicht entmündigt werden!
„Das neue Bildungsprogramm der Bundesregierung kann sich durchaus sehen lassen“, erklärt Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich, „besonders erfreulich ist, dass es keine landesweiten Modellregionen für die Gemeinsame Schule geben wird und sich der Bund an den Kosten nicht beteiligt“, so Gögele. Die Beschränkung auf 15 % ist sinnvoll – sonst kann man ja nicht vergleichen „aber dass man dazu das Mitbestimmungsrecht der Schulpartner Schüler, Eltern und Lehrer abschaffen will, ist nicht nachvollziehbar.“
„Der rote Faden ist die Frühförderung – und die ist tatsächlich am wichtigsten! Dazu gehören der „Bildungskompass“ für alle Kinder mit 3,5 Jahren, Deutsch vor Schulbeginn, verbesserte Sprach- und Leseförderung von Anfang an, ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für jene Kinder, die es auch wirklich brauchen, zusätzliche Sprachkurse zur Verbesserung der Deutschkenntnisse, die Forcierung der Grundkompetenzen Lesen-Schreiben- Rechnen in der Volksschule und eine Verbesserung der Ausbildung der Kindergartenpädagogen“, stellt Gögele fest.
Insgesamt ist das neue Bildungsprogramm praxisbezogen, umsetzbar und differenziert. „Anzustreben ist noch“, so Gögele, „dass es in Zukunft verstärkt gelingt, den Leistungsgedanken wieder in den Vordergrund zu stellen. Von verantwortungslosen ‚Scheinexperten‘ wird immer wieder die Illusion vermittelt, bei entsprechender Förderung könne jedes Kind, ohne Rücksicht auf die Begabung, jedes Ziel erreichen. Das ist eine Illusion – die Antwort darauf ist ein vielfältiges Angebot, das jedes Kind nach seinen Fähigkeiten fördert und fordert.“