Vorarlberger Schulmodell darf kein Einheitsbrei werden!

„Wenn Staatssekretär Mahrer meint, dass ‚das empfohlene Vorarlberger Schulmodell, richtig umgesetzt, wesentlich kompetitiver und leistungsorientierter ist als ein Gymnasium‘ (zitiert nach VN, 10.6.16), dann darf es auch die Konkurrenz zum achtjährigen Gymnasium nicht scheuen“, kommentiert Wolfgang Türtscher, Obmann von Pro Gymnasium Vorarlberg, entsprechende Ankündigungen von Mahrer. „Die schulische Wahlmöglichkeit für Eltern von zehnjährigen Schülern muss auf alle Fälle erhalten bleiben, sonst wäre das Ganze verfassungswidrig.“

„Es ist Aufgabe des Bundes, allen Jugendlichen des Landes gleiche Bildungschancen zu bi-ten. Durch die angestrebte Änderung können Kinder aus acht österreichischen Bundesländern ein Gymnasium besuchen, die aus Vorarlberg nicht. Das verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz und würde bei Inkraftsetzung sicher vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben werden“, ist sich ‚Türtscher sicher. „Ich kenne Familien in Vorarlberg, die den Gang zum Verfassungsgerichtshof planen“, berichtet Türtscher. „Und sie könnten damit Erfolg haben“ – sagen dazu namhafte Rechtsexperten.

„Unsere Forderungen als Initiative ‚Pro Gymnasium‘ sind aufrecht“, so Türtscher, „keine weiteren Gesamtschulversuche in Österreich, sondern Konzentration auf das Wesentliche: Dabei geht es v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, ein verstärktes Erkennen und Behe-ben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc. und einen qualitativen Ausbau des ganz-tägigen Angebots und eine Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“