Gemeinschaftsschule scheitert auch in Baden-Württemberg!

„Gemeinsames Lernen“ – eine schöne Illusion, mehr nicht!

Das Vorzeigeprojekt der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg schlechthin – die Gemeinschaftsschule – ist gescheitert. Das meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung – FAZ -am 16.8.15 – http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vernichtendes-urteil-fuer-lehrform-gemeinschaftsschule-13753267.html

Sie sollte das gemeinsame Lernen ganz unterschiedlich begabter Schüler ermöglichen. „Dass das nicht funktioniert, wissen wir seit Jahrzehnten“, erklärt dazu Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium, „mir ist es deshalb unerklärlich, dass es immer wieder Politiker gibt, die in der ‚Gemeinsamen Schule‘ die Lösung aller Probleme sehen – in Österreich nicht nur bei Rot und Grün, sondern auch bei den ÖVP-Landesgruppen Vorarlberg und Tirol.“

Das baden-württembergische Kultusministerium unter Andreas Stoch (SPD) wollte das vernichtende Gutachten unter Verschluss halten, die FAZ machte es nun bekannt. Danach gelingt weder die neue Unterrichtsform des selbstständigen Lernens mit Lehrern als Lernbegleitung noch die Inklusion oder die besondere Förderung der Schwächsten und Stärksten.  „Ausgerechnet das individuelle Lernen, das in der Gemeinschaftsschule bei den Kernfächern in zwei der vier Wochenstunden praktiziert werden soll, hat sich als denkbar ineffektiv erwiesen“, stellen die mit der Begleitung beauftragten Bildungswissenschafter der Universität Tübingen fest.

Die Individualisierung des Lernens – d.h., jeder Schüler hat einen eigenen ‚Lernplan‘, führte dazu, dass die Lehrer den Überblick verloren haben, welcher Schüler woran arbeitet und welche Fortschritte er macht – auch die Kontrolle kam zu kurz. Insbesondere schwächere Schüler fielen deutlich ab, sie waren mit den neuen Lernformen überfordert.

„Unsere Forderung ist klar“, so Gögele, „keine weiteren Gesamtschulversuche in Österreich, sondern Konzentration auf das Wesentliche: Dabei geht es v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, einem verstärkten Erkennen und Beheben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc. und einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und eine Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“