Gemeinsame Schule löst keine Probleme!

Gabriele Heinisch-Hosek irrt – differenzierte Systeme begünstigen soziale Durchmischung besser

Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek und die von ihr befragten 5.000 SPÖ-Mitglieder irren, wenn sie glauben, dass die „Gemeinsame Schule“ wesentliche Probleme des österreichischen Bildungssystems löst.

„Wenn wir der Frage nachgehen, wie stark Bildung vererbbar ist, ist das am seltensten in Österreich der Fall,“ hält dazu Dr. Rainer Gögele, der Obmann von pro Gymnasium Österreich fest: „Die sogenannte ‚Bildungspersistenz in Prozent‘ weist für Luxemburg mit 67 % den ungünstigsten Wert – 67 % ‚erben“ den Bildungsabschluss ihrer Eltern – und für Österreich mit 22 % den günstigsten Wert auf. Der Prozentsatz gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein „Akademikerkind“ im Vergleich zu einem Kind eines Pflichtschulabsolventen zu einem akademischen Abschluss kommt, d.h., in Luxemburg gelingt das nur 33 % der Kinder von Absolventen der Pflichtschule, in Österreich hingegen 78 %. (Quelle: OECD, 21.12.2009) Dem entspricht auch die Quote der Erstsemestrigen an unseren Universitäten – 71 % der Erstsemestrigen im Herbst 2012 sind Kinder von Nichtakademikern – das ist die höchste Durchlässigkeit Europas. (Quelle: Statistik Austria, 2013.) Und auch im „hochgelobten“ Finnland bestimmt das Bildungsniveau der Eltern bei PISA 2009 doppelt so stark die Leistungen der Kinder wie in Österreich, d.h. Bildung wird „vererbt“. (Quelle: PISA 2009, Results: Overcoming Social Background, OECD 2010, S. 160)

„Auch wenn man es nicht hören will: Ob ein Kind mit zehn Jahren in eine Haupt- bzw. Mittelschule oder ein Gymnasium geht, ist nicht so bedeutend“, fasst Gögele zusammen. „Die Ergebnisse über die Standards haben ein Ergebnis gebracht, das echte Experten immer schon gewusst haben: „Unser Problem ist die Gesamtschule Volksschule!“ – Dort gehört angesetzt – das ist Gott-sei-Dank im Regierungsprogramm der derzeitigen Bundesregierung vom 16.12.2013 ein Schwerpunkt.“

 

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