Neue Gymnasien für Wien!
„Ich unterstütze den Gymnasialplan für Wien“ von ÖVP-Stadtparteiobmann StR Manfred Juraczka“, erklärt Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich. „Damit wird sichergestellt, dass diejenigen Jugendlichen, die dazu geeignet sind, nach der Volksschule ein Gymnasium besuchen können.“
„Es mag verwundern“, so Gögele, „dass sich ausgerechnet ein Vorarlberger um zusätzliche Gymnasien in Wien sorgt, wo doch allgemein bekannt ist, dass es in Wien doppelt so viele gymnasiale Unterstufen gibt wie im restlichen Österreich – dort besuchen ca. 25 % eines Geburtsjahrgangs eine AHS-Unterstufe, in Wien sind es 50 %. Der Teufel steckt jedoch im Detail: Seit 13 Jahren wurde in Wien keine AHS-Unterstufe mehr eröffnet; die rotgrüne Stadtregierung hat 2010 festgelegt, hinkünftig alle AHS-Unterstufen als „Neue Mittelschule“ zu führen und das Gymnasium auszuhungern. Damit fällt eine wichtige Wahlmöglichkeit für Schüler und Eltern weg – und das kritisiere ich. Insbesondere in den Bezirken mit einem großen Bevölkerungszuwachs und jungen Familien – ich nenne Penzing, Favoriten, Brigittenau, Liesing, Aspern und Floridsdorf – sind neue AHS-Unterstufen notwendig, damit geeignete Schüler bestmöglich gefördert werden können“, verlangt Gögele.
Bemerkenswerte Erkenntnisse brachte der SPÖ-Parteirat vom 5. September, der sich dieses Mal den Themen „Bildung – Chancen – Zukunft“ gewidmet hat: Zwar sind die wiederholten Forderungen zur flächendeckenden Frühförderung, zur gemeinsamen, ganztägigen Schule der Sechs- bis 14-Jährigen, zu mehr Schulautonomie oder zum freien Hochschulzugang keine Überraschungen. Als Trendwende muss aber die Feststellung von Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek gewertet werden: „Das Gymnasium wird noch eine Zeit bleiben, ich habe auch nichts gegen das Gymnasium“.
„Was wir brauchen“, so Gögele, „ist eine Weiterentwicklung im Sinne einer Qualitätssicherung und -steigerung des an sich erfolgreichen österreichischen Bildungssystems. Insbesondere geht es uns darum, dass durch eine Beendigung der unseligen Strukturdebatte (Gymnasium versus Gesamtschule) die Voraussetzungen geschaffen werden, sich den wesentlichen inhaltlichen Weiterentwicklungen unseres Bildungssystems widmen zu können. Dabei geht es v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, einem verstärkten Erkennen und Beheben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen und Sozialarbeiter, einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und einer Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“