Die Vorarlberger wollen die Gesamtschule nicht!
„Im Gegensatz zu der von der Vorarlberger Landespolitik verbreiteten ‚Gesamtschuleuphorie‘ gibt es auch in Vorarlberg – wie in ganz Österreich – keine Mehrheit für die Gesamtschule“, ist sich Wolfgang Türtscher, der Obmann von Pro Gymnasium Vorarlberg, sicher. „In den letzten fünf Jahren hat es in Vorarlberg gefühlte zehn Publikumsbefragungen zu diesem Thema gegeben – einige seien in Erinnerung gerufen:
Am 21.11.2014: Die Industriellenvereinigung fordert eine gemeinsame Schule für 5- bis 14-Jährige. Unterstützen Sie das? Ja: 22,16, Nein: 77,84 %.
Am 1.12.2014: NR Walser fordert ein Startprojekt zur gemeinsamen Schule ab Herbst 2017. Ja: 21,8 %; Nein: 78,2 %.
Am 25.5.2015: Soll die Gesamtschule in Vorarlberg eingeführt werden? Ja: 33,14 %; Nein: 66,13 %.“ (Befragung jeweils durch VN bzw. Vorarlberg Online)
„Man kann noch so lange fragen“, hält Türtscher fest, „am Ergebnis wird sich nichts ändern – zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Befragten wollen keine Gesamtschule – und vor allem keine Abschaffung des Gymnasiums!“
„Die Politik sollte zur Kenntnis nehmen“, so Türtscher, „dass es in Vorarlberg – wie auch in anderen Bundesländern Österreichs – keine politische Mehrheit für die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen gibt. Wir bringen in Erinnerung, was der (grüne) Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann, zu diesem Thema schon 2014 meinte: ‚Wer sich am Gymnasium vergreift, überlebt das politisch nicht!‘
„Unsere Forderungen als Initiative ‚Pro Gymnasium‘ sind aufrecht“, so Türtscher, „keine weiteren Gesamtschulversuche in Österreich, sondern Konzentration auf das Wesentliche: Dabei geht es v.a. um die Frühförderung, die Änderung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, ein verstärktes Erkennen und Beheben von Defiziten im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schulen durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc. und einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und eine Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts.“