Sachargumentation ja, persönliche Angriffe nein!
Entschieden zurückgewiesen wird die in der Tiroler Tageszeitung vom 8.3.2016, S. 4, abgedruckte Behauptung, der Verein Pro Gymnasium würde seit Wochen die Bildungslandesrätin Beate Palfrader attackieren. „Wir führen gerne eine harte, auf Argumenten gründende Diskussion, auch über die Medien. Wir treten aber nicht gegen Personen auf, sondern für unsere sachlich begründeten Positionen, die von jedem auf unserer Homepage unter „Forderungen“ eingesehen und unterstützt werden können“, stellt dazu der Obmann, Dr. Rainer Gögele, fest.
So habe Pro Gymnasium den Vorstoß Palfraders, ein alternatives Aufnahmeverfahren für die Schulen nach der Volksschule einzuführen, beispielsweise mit der Presseaussendung „Durchdachtes Prognoseverfahren könnte großer schulpolitischer Wurf werden“ öffentlich genauso unterstützt wie ihr kompromissloses Eintreten für eine Gesamtschul-Modellregion kritisiert wird.
An die Adresse des Grünen-Klubchefs Gebi Mair gerichtet führt Gögele aus: „Die öffentliche, auf Argumentationsaustausch fußende Debatte ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie. Ich stimme ihm zu, dass Demokratie nicht bedeutet, seine festgefahrene Meinung einzubetonieren. Genau deshalb fordere ich ihn und den SPÖ-Bildungssprecher Thomas Pupp auf, ihre vorgefassten Meinungen zur gemeinsamen Schule zu reflektieren und wissenschaftliche Ergebnisse in ihre bildungspolitische Tätigkeit einfließen zu lassen“. Es gibt eine Vielzahl an Forschungsergebnissen, die zeigen, dass eine „Gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen“ weder fairer noch leistungsfähiger ist. Beispiele dafür, die leicht auch im Internet abgerufen werden können, sind die LIFE-Studie des Konstanzer Universitätsprofessors Helmut Fend, die Ausführungen des an der Universität Lüneburg lehrenden Evolutionsanthropologen Dieter Neumann unter anderem mit seinem Bezug auf Zwillings-Adoptionsstudien und die vielfach zitierten Erkenntnisse des Erziehungswissenschafters und derzeitigen Vorsitzenden des deutschen Wissenschaftsrats, Manfred Prenzel.
Unter diesem Aspekt fragt man sich, weshalb mit enormen Aufwand eine Modellregion in Tirol oder Vorarlberg installiert werden soll und weshalb nicht in andere, die Qualität des Unterrichts betreffenden Bereichen investiert wird, wie es Pro Gymnasium vorschlägt. „Die Sozialdemokratie will schon seit über 100 Jahren die gemeinsame Schule der 10 – 14 Jährigen einführen und ignoriert selbst neuere wissenschaftliche Ergebnisse und innovative Vorschläge beharrlich – die Frage ist, wer hier eigentlich einbetoniert ist“, schließt Gögele.