Autonomiepaket höhlt Schulpartnerschaft aus!
Heute Mittag wurde von der Bundesregierung nach 11-monatigen (!) Verhandlungen ein weiterer Teil der Bildungsreform unter dem Titel „Autonomiepaket“ der Öffentlichkeit präsentiert. Wie so oft bei Reformen im Bildungsbereich waren auch dieses Mal die Betroffen nicht eingebunden, sondern erfahren aus den Medien, was über ihre Köpfe hinweg beschlossen werden soll“, beklagt Rainer Gögele, der Bundesobmann von Pro Gymnasium. „Nach einer ersten Durchsicht der Ministerratsvorlage wird klar, dass wir es hier mit einem demokratiepolitischen Anschlag der Sonderklasse und einem gewaltigen Sparpaket zu tun haben:
Die gesetzlich verankerte Klassenschülerhöchstzahl 25, die in der AHS-Unterstufe ohnehin nicht flächendeckend umgesetzt wurde, wird ersatzlos gestrichen. Die Eröffnungs- und Teilungszahlenverordnung als Grundlage für Gruppen- und Klassengrößen sowohl in der Unter- als auch in der Oberstufe wird ebenfalls ersatzlos gestrichen. Die Verantwortlichkeit für Einsparungen in Form von Klassen- und Gruppenzusammenlegungen soll so vom Ministerium an die Schulen delegiert werden. Das Ministerium wäscht zukünftig seine Hände in Unschuld und verweist nur mehr auf die dann schulautonom getroffenen Einsparungen.
Die Mitbestimmungsrechte der Schulpartner werden ersatzlos gestrichen. Zukünftig sollen Entscheidungen, die die Schule betreffen, ausschließlich von der Direktion getroffen werden. Die Schulpartner sollen lediglich „informiert“ oder „gehört“ werden.
Pro Gymnasium wird in Kooperation mit den Schülern, Eltern und Lehrern alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, um dieses Spar- und Entmündigungspaket zu verhindern.