Oberstufenrealgymnasien unterstützen – Übergangsjahr einführen!
„Die Oberstufenrealgymnasien (ORG) sind durch die Einführung der neuen Reifeprüfung – vulgo Zentralmatura – unter Druck geraten“, berichtet Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich, von zahlreichen Gesprächen mit ORG-Direktoren. „Einerseits sollen sie in vier Jahren dieselben Leistungen erbringen wie Schüler, die ein achtjähriges Gymnasium besuchen, andererseits haben sie aber mittlerweile viel schlechtere Startvoraussetzungen. Denn die Neue Mittelschule (NMS), aus der die meisten ORG-Anfänger stammen, kann ihren Absolventen nicht das Niveau mitgeben, das früher die Hauptschule mit ihren Leistungsgruppen geschafft hat.“
„Es hat nun keinen Zweck, auf den ORG’s herum zu trampeln und ihnen gute Ratschläge zu erteilen; es muss etwas geschehen: Da nicht zu erwarten ist, dass die NMS kurzfristig wieder zu den ‚alten‘ Hauptschulen umorganisiert werden, muss etwas Neues gemacht werden“, so Gögele. „Wir schlagen vor, dass ‚Übergangsklassen‘ zwischen NMS und dem Einstieg in das ORG eingeführt werden, wie sie bereits in den 1970er Jahren eingeführt wurden und von denen einzelne noch bestehen. Damals wurden Absolventen des zweiten Klassenzuges der Hauptschule durch ein „Übergangsjahr“ durch intensiven Unterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch auf das Oberstufenrealgymnasium, damals „Musisch pädagogisches Realgymnasium“, vorbereitet. Das könnte auch in der derzeitigen Situation dazu führen, dass die Defizite der NMS ausgeglichen werden und entsprechend begabte Schüler nach dem Besuch des vierjährigen Oberstufenrealgymnasiums die Leistungen erbringen, die einen erfolgreichen Abschluss garantieren.“
„Einer schnellen praktischen Umsetzung steht nichts im Weg“, so Gögele, „denn die gesetzlichen Voraussetzungen bestehen immer noch, wie das Beispiel des PORG Volders (Privates Oberstufenrealgymnasium) in Tirol beweist; dort wird diese Übergangsklasse heute noch mit großem Erfolg angeboten.“