Eltern in Österreich mit Gymnasium zufrieden!
„Die Ergebnisse der Elternbefragung im Juni/Juli 2020 durch das MCI (Management Center Innsbruck – https://rpubs.com/nim/ahs) bestätigt insgesamt, dass die Eltern in Österreich mit diesem sehr erfolgreichen Schultyp zufrieden sind, sich aber in einigen Bereichen eine Weiterentwicklung wünschen“, kommentiert Rainer Gögele, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich, die Ergebnisse. „Die vom ORF Tirol dazu gewählte Headline ‚Scharfe Kritik von Eltern an AHS-Schulsystem‘ entspricht dabei nicht den Erhebungsergebnissen und scheint eher vom Wunsch getragen zu sein, eine Sensation zu produzieren, wo es keine gibt.“
„Für 95 % der österreichischen Eltern ist eine umfassende Allgemeinbildung ein wichtiges Motiv dafür, dass ihr Kind ein Gymnasium besucht, für 70 % ist es sogar das Zentralmotiv. Damit ha-ben die Eltern den Sinn des Gymnasiums klar erkannt“, so Gögele, „nämlich die umfassende Studierfähigkeit ihres Nachwuchses sicherzustellen und die Möglichkeit, jedes Studium starten zu können. Das geht natürlich nur dann, wenn man auch bereit ist, Dinge zu lernen, deren sofor-tige Verwertbarkeit nicht im Vordergrund steht.“
„80 % der befragten Eltern bescheinigen dem Gymnasium, die Wissensreproduktion als Basis allen Lernens gut zu vermitteln, 70 % sind der Meinung, dass die Vermittlung ‚konservativer Werte‘ wie Fleiß und Ausdauer sowie die soziale Fähigkeit, sich in Teams und Rollen einzufin-den, gut gelingt. Auch die Aspekte der Eigenständigkeit (präsentieren, lernen, organisieren) und die empathische Fähigkeit und die Bereitschaft zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung werde am Gymnasium gut vermittelt“, fasst Gögele wichtige und erfreuliche Ergebnisse zusam-men.
„Allerdings, eines dürfen wir nicht vergessen – das Gymnasium steht im Spannungsfeld zwi-schen klassischer Allgemeinbildung einerseits und Praxistauglichkeit und Berufsvorbereitung andererseits. Letzteres kann das Gymnasium nicht leisten, das ist Aufgabe der BHS, das wollen einige Eltern nicht zur Kenntnis nehmen. Die Eltern messen dem sozialen Erleben in der Schule die gleiche Bedeutung bei wie dem Erwerb von Wissen und Fachkompetenzen – diesen Wunsch muss man zur Kenntnis nehmen und auch erfüllen“, ist Gögele überzeugt. „Dazu gehört auch das Anliegen der Eltern, sich von ungeeigneten Lehrpersonen leichter trennen zu können!“
„Wer das Gymnasium erhalten will, muss es verändern. Wenn wir wollen, dass auch unsere Enkel ein solches Gymnasium besuchen können, werden wir diesen Anspruch steigern bzw. wiedergewinnen müssen: Es sollen nur die 20 % Leistungsstärksten eines Geburtsjahrganges ins Gymnasium aufgenommen werden, es braucht leistungsorientierte und inhaltlich anspruchsvolle Lehrpläne und motivierte und fachwissenschaftlich ausgewiesene Pädagogen. Daran führt kein Weg vorbei!“, stellt Gögele abschließend fest.