Gerald Fenkart neuer Landessprecher in Vorarlberg
Reform der Lehrerausbildung ist dringend notwendig!
„Dir. Mag. Gerald Fenkart wurde vom Vorstand zum neuen Vorarlberger Landessprecher von Pro Gymnasium bestellt“, berichtet Matthias Hofer, der Obmann von Pro Gymnasium Österreich. „Ich freue mich über die Bereitschaft von Gerald Fenkart, diese Funktion zu übernehmen – er tritt die Nachfolge von Wolfgang Türtscher an, der an der Wiege von Pro Gymnasium stand und die Landesgruppe Vorarlberg nicht nur von 2014 bis 2022 geführt hat, sondern auch von 2015 bis 2021 Pressesprecher von Pro Gymnasium Österreich gewesen ist. Ihm danke ich für seine verdienstvolle Tätigkeit sehr herzlich. Gerald Fenkart ist Direktor des BG Bludenz und weiß aus seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer, Administrator, Obmann der ÖPU Vorarlberg und der Lehrerinnen und Lehrer im ÖAAB Vorarlberg, welche bildungspolitischen Entscheidungen in Österreich notwendig sind – und v.a., welche nicht!“, hält Hofer fest. Der 53-jährige Gerald Fenkart ist Direktor und Lehrer am BG, BRG und BORG Bludenz; er unterrichtet die Fächer Mathematik, Physik und Darstellende Geometrie.
„Das differenzierte Schulwesen ist eine zentrale und wichtige Säule unseres Schulsystems“, betont Fenkart. „Wir müssen unseren Kindern die bestmöglichen Bedingungen für ihre Entwicklung bieten. Nur in einem Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen, werden sie ihre bestmöglichen Leistungen abrufen können. Die Schüler sollen nach ihren Begabungen und Fähigkeiten gefördert und gefordert werden. Mit den derzeitigen Lehrerressourcen ist dies nur in homogenen Gruppen pädagogisch möglich.“
„Unsere Forderungen sind klar“, so Hofer, „keine weiteren Gesamtschulversuche in Österreich, sondern Konzentration auf das Wesentliche: Dabei geht es v.a. um die Frühförderung, die Optimierung der Aufnahmekriterien ins Gymnasium, mehr Wertschätzung gegenüber der dualen Ausbildung, ein verstärktes Erkennen und Beheben von Defiziten und Wahrnehmung von Chancen im Kindergarten-, Vorschul- und Volksschulalter, mehr Unterstützung für die Schülerinnen und Schüler durch Psychologen, Sozialarbeiter, etc., einen qualitativen Ausbau des ganztägigen Angebots und eine Verstärkung des kostenlosen Förderunterrichts. Seit der Amtsübernahme von Bundesminister Faßmann 2017“, betont Hofer, „sind wir auf einem guten Weg: Das österreichische Schulwesen ist nun wieder der Leistungsorientierung und dem Hausverstand verpflichtet. Diese Linie setzt seit 2021 auch Martin Polaschek fort. Das unterstützen wir!
Gefordert ist der neue Bildungsminister allerdings bei der kürzlich reformierten Lehrerbildung, die für den bundesweit eklatanten Lehrermangel mitverantwortlich ist. Die Besonderheiten und Notwendigkeiten jeder Schulart müssen wieder verstärkt Eingang in die Lehrerausbildung finden, der Weg der Gleichmacherei ist auch hier gescheitert. Die Arbeit an der Mittelschule verlangt eine andere Ausbildung als jene an höheren Schulen oder in der Volksschule! Dem ehemaligen Bildungsminister Heinz Faßmann war der Handlungsbedarf mehr als bewusst, er leitete erste Schritte für eine Verbesserung ein. Vom neuen Bildungsminister Martin Polaschek ist bekannt, dass er als Experte maßgeblich an der Entwicklung der neuen Lehrerausbildung mitgewirkt hat. Nun ist es notwendig, dass er in Anbetracht der mehr als eindeutigen Rückmeldungen aus der schulischen Praxis sein eigenes Werk weiterentwickelt“, hält Hofer abschließend fest.