Die Tiroler wollen die Gesamtschule nicht!

„Die Tiroler Kommunalpolitiker wollen das achtjährige Gymnasium erhalten und lehnen Modellregionen zur Erprobung der Gesamtschule ab“, das ist kurz gefasst das Ergebnis einer flächendeckenden Befragung aller Spitzenkandidat/inn/en von Gymnasialstandorten für die Tiroler Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016. Pro Gymnasium hat alle Spitzenkandidat/inn/en aller wahlwerbenden Gruppierungen in Lienz, Kufstein, St. Johann i.T., Wörgl, Schwaz, Hall, Telfs, Landeck, Imst und Reutte von 13.-16.2.2016 befragt, wie sie sich verhalten würden, wenn in ihrer Gemeinde eine ‚Modellregion Gemeinsame Schule‘ geplant wäre.

„Das Ergebnis könnte klarer nicht sein“, berichten Dr. Isolde Woolley (Pro Gymnasium Tirol) und Dr. Rainer Gögele (Pro Gymnasium Österreich), „alle befragten Kommunalpolitiker/innen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und der meisten Namenslisten mit nur zwei Ausnahmen (die Grünen in Reutte und eine Namensliste in Kufstein) erklärten, sich für den Weiterbestand des achtjährigen Gymnasiums einzusetzen und eine Modellregion verhindern zu wollen.“

„Jetzt besteht für die Tiroler Landesregierung, insbesondere LH Platter und LR Palfrader, Handlungsbedarf“, sind sich Woolley und Gögele einig. „Sie haben für ihre Bildungspolitik, die eine Gesamtschule auch gegen den erklärten Willen der Bevölkerung einführen will, keine Mehrheit. Das sollten sie zur Kenntnis nehmen. Das hätten sie eigentlich schon lange bemerken müssen“, so Woolley und Gögele, „denn in Tirol ist ‚Feuer am Dach‘, seit die Landesregierung mit Lienz, Reutte, Imst und Landeck schon vier Standorte genannt hat, die für eine Modellregion Gemeinsame Schule in Frage kommen. An allen vier Standorten gab es sponta-nen und lautstarken Widerstand der betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer, aber auch der lokalen Politik und der Medien.“

„Platter und Palfrader sollen zur Kenntnis nehmen“, so Woolley und Gögele, „dass es in Tirol – wie auch in anderen Bundesländern Österreichs – keine politische Mehrheit für die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen gibt. Wir bringen ihnen in Erinnerung, was der (grüne) Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann, zu diesem Thema schon 2014 meinte: ‚Wer sich am Gymnasium vergreift, überlebt das politisch nicht!‘